Zubereitungszeit 4 Tage (inkl. Beizen)
Kochzeit 3 Stunden
Portionen 6-8 Personen
Schwierigkeit Mittel

Der Rheinische Sauerbraten ist ohne Zweifel eines der bekanntesten und beliebtesten Gerichte der deutschen Küche. Dieses traditionelle Schmorgericht aus dem Rheinland hat eine jahrhundertealte Geschichte und ist ein wahres Meisterwerk der deutschen Kochkunst. Das Geheimnis liegt in der mehrtägigen Beizung des Fleisches, die ihm seinen charakteristischen säuerlichen Geschmack verleiht.

Ursprünglich wurde der Sauerbraten entwickelt, um Fleisch länger haltbar zu machen. Die säurehaltige Beize konservierte das Fleisch und machte es gleichzeitig zart und aromatisch. Heute ist der Sauerbraten ein Festtagsessen, das besonders gerne zu besonderen Anlässen serviert wird.

Die Geschichte des Sauerbratens

Die Wurzeln des Sauerbratens reichen bis ins Mittelalter zurück. Schon damals nutzten die Menschen die konservierende Wirkung von Essig und Gewürzen, um Fleisch länger haltbar zu machen. Im Rheinland entwickelte sich daraus über die Jahrhunderte hinweg das Rezept, das wir heute kennen und lieben.

Zutaten für den Sauerbraten

Für das Fleisch:

  • 2 kg Rinderbraten (aus der Keule oder Schulter)
  • 2 große Zwiebeln, in Ringen geschnitten
  • 2 Möhren, in groben Stücken
  • 2 Stangen Sellerie, in groben Stücken
  • 4 EL Butterschmalz

Für die Beize:

  • 750 ml Rotweinessig
  • 750 ml Rotwein
  • 2 Lorbeerblätter
  • 8 Wacholderbeeren
  • 6 Pfefferkörner
  • 4 Gewürznelken
  • 2 TL Senfkörner
  • 1 TL Koriandersamen
  • 2 große Zwiebeln, in Ringen

Für die Sauce:

  • Die abgesiebte Beize
  • 200 g Lebkuchen oder Printen, zerbröselt
  • 2 EL Rosinen
  • 2 EL Zucker
  • Salz und Pfeffer
  • 2 EL Speisestärke

Zubereitung

Tag 1-3: Das Beizen

  1. Den Rinderbraten gründlich waschen und trocken tupfen. In einen großen Topf oder eine Schüssel legen.
  2. Alle Zutaten für die Beize in einem großen Topf aufkochen lassen. Die Beize vollständig abkühlen lassen.
  3. Die kalte Beize über das Fleisch gießen. Das Fleisch sollte vollständig bedeckt sein.
  4. Den Topf abdecken und für 3-4 Tage im Kühlschrank ziehen lassen. Dabei das Fleisch täglich wenden.

Tag 4: Das Schmoren

  1. Das Fleisch aus der Beize nehmen und trocken tupfen. Die Beize durch ein Sieb gießen und aufbewahren.
  2. Butterschmalz in einem großen Bräter erhitzen. Das Fleisch von allen Seiten kräftig anbraten.
  3. Zwiebeln, Möhren und Sellerie hinzufügen und mitbraten.
  4. Mit etwa 500 ml der abgesiebten Beize ablöschen. Den Bräter in den auf 160°C vorgeheizten Ofen stellen.
  5. Etwa 2,5-3 Stunden schmoren lassen. Dabei gelegentlich weitere Beize nachgießen.

Die Sauce:

  1. Das fertige Fleisch herausnehmen und warm halten.
  2. Den Bratensaft durch ein Sieb streichen und in einen Topf gießen.
  3. Lebkuchen-Brösel, Rosinen und Zucker hinzufügen. 10 Minuten köcheln lassen.
  4. Mit Speisestärke andicken und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Tipps für den perfekten Sauerbraten

  • Fleischqualität: Verwenden Sie hochwertiges Rindfleisch aus der Keule oder Schulter. Das Fleisch sollte gut marmoriert sein.
  • Geduld beim Beizen: Lassen Sie das Fleisch mindestens 3 Tage in der Beize ziehen. Je länger, desto intensiver wird der Geschmack.
  • Sanfte Hitze: Schmoren Sie bei niedriger Temperatur, damit das Fleisch schön zart wird.
  • Lebkuchen-Alternative: Statt Lebkuchen können Sie auch Pumpernickel oder dunkles Brot verwenden.

Beilagen zum Sauerbraten

Traditionell wird Rheinischer Sauerbraten mit Kartoffelklößen und Rotkohl serviert. Auch Kartoffelpüree oder Salzkartoffeln passen hervorragend dazu. Ein frischer grüner Salat rundet das Gericht perfekt ab.

Fazit

Der Rheinische Sauerbraten ist ein Gericht, das Zeit und Geduld erfordert, aber die Mühe lohnt sich. Das Ergebnis ist ein unglaublich zartes und aromatisches Fleischgericht, das jeden Gaumen erfreut. Mit diesem traditionellen Rezept gelingt Ihnen ein authentischer Sauerbraten, wie ihn schon unsere Großmütter zubereitet haben.